10 Anzeichen für Mutismus

Selektiver Mutismus – 10 häufigsten Anzeichen

10 Anzeichen selektiver Mutismus

Bei der Entstehung von Mutismus spielen häufig mehrere Ursachen eine Rolle. Es gibt für selektiven Mutismus nicht den Auslöser. Es gibt jedoch eine Reihe von Anzeichen, die Mutismus begünstigen.

So erfahren wir häufig im vertrauensvollen Gespräch mit den Eltern, dass das mutistische Kind schon sehr früh eine lange und anhaltende „Fremdelphase“ hatte. Symbiotisches Verhalten wird durch Weinen, Schreien, Klammern an die Primärbezugsperson ausgedrückt. Trennungsängste werden genannt, verbunden mit oder ohne psychosomatischen Reaktionen wie z.B. erneutem Einnässen, obwohl die Sauberkeitserziehung längst abgeschlossen ist.

Mutistische Menschen neigen dazu, sehr selbstkritisch zu sein. Viele sind perfektionistisch veranlagt und schon früh zeigen sie eine hohe Anspruchshaltung gegen sich selbst und ein geringes Selbstwertgefühl. Sie entwickeln Ängste, verbunden mit Selbstzweifeln und einem geringen Selbstvertrauen.

 

Was sind erste 10 Anzeichen für MutismusSymptome selektiver Mutismus Therapie

  • Wird das Kind angesprochen, bleibt es stumm, nickt, zeigt oder gestikuliert.
  • Fehlender Augenkontakt zu einem fremden Gegenüber z.B. bei Erzieher*innen, Lehrer*innen.
  • Anklammern bevorzugt an die Primärbezugsperson oder -personen.
  • Erstarren in Mimik und Körperhaltung (Stupor).
  • Vermeidet in der Öffentlichkeit zu essen und zu trinken.
  • Sucht das WC im öffentlichen Raum (Kindergarten/Schule/Restaurant) nicht auf.
  • Spielt neben Kindern aber nicht mit Kindern.
  • Beobachtet viel, aber kommt nicht in die eigene Handlung.
  • Bevorzugt im Kindergarten das Malen, Basteln, Bücher anschauen, um nicht in soziale Kontakte eintreten zu müssen.
  • Steht häufig unbeweglich im Raum; sitzt unbeweglich; wird erst aktiv, wenn Mutter oder Vater es abholen.

 

Welche Symptome sprechen für Mutismus

Symptome sind die Grundlage zur Stellung einer Diagnose. Um eine Diagnose stellen zu können, ist die Erhebung des Primärsymptoms oder Leitsymptoms notwendig: z.B. Kind spricht nicht im Kindergarten, in der Schule, schweigt, flüstert, spricht nur mit einer Person. Dies sind nur einige Varianten des selektiven Mutismus.

Spezifische Symptome, auch Leitsymptome genannt, sind Anzeichen, die auf den selektiven Mutismus hinweisen. Ausreichend Sicherheit für die Diagnose Mutismus bieten, die durch die ICD-11 genannten Symptome:

  • Das Kind spricht nicht in Gegenwart von Fremden, im Kindergarten, in der Schule obwohl ein normales oder nahezu normales Sprachverständnis vorhanden ist.
  • Für eine soziale Kommunikation hat das Kind ausreichend sprachliche Kompetenz entwickelt.
  • Betroffene Kinder können in einigen Situationen normal sprechen und in anderen genau definierten Situationen nicht.
  • Es ist für Eltern vorhersehbar in welchen Situationen ihr Kind spricht bzw. nicht sprechen wird.
  • Das mutistische Verhalten zeigt sich über einen längeren Zeitraum.

 

Neben frühen Anzeichen und Symptomen kann es zu weiteren Verhaltensbesonderheiten kommen

  • diffuse aber auch klar definierte Ängste z.B. vor Tieren
  • Essabweichungen; einseitiges Essen
  • Ein- und/oder Durchschlafstörungen
  • Tics, zwanghafte Züge
  • Dominanz, ausgeprägter Trotz, unkontrollierte Wutausbrüche
  • regressives Verhalten
  • sozialer Rückzug bis hin zu depressiven Zügen

Diese Verhaltensbesonderheiten sind für die Diagnose „Selektiver Mutismus“ nicht zwingend, da es sich lt. ICD  um Sekundärphänomene (untergeordnete Symptome) handelt.  Für die Therapie mutistischer Kinder allerdings ist es überaus wichtig diese Phänomene zu kennen, denn sie gehen einher mit dem mutistischen Verhalten und lösen sich, wenn sich der Mutismus löst.